Häufig möchten Patienten überschüssiges Fettgewebe loswerden, wenn sie einen Plastisch-Ästhetischen Chirurgen aufsuchen. In den Problemzonen Bauch, Hüften und Oberschenkeln hat die Natur Fettreserven angelegt, die sportlichen Aktivitäten und Diäten hartnäckig widerstehen. Wenn regelmäßige sportliche Betätigung und entsprechende Ernährung nicht helfen, können diese Polster mit einer Fettabsaugung behandelt werden. Dabei dient die Fettabsaugung einem ästhetischen Zweck, ersetzt jedoch nicht eine langfristige Therapie von Übergewicht.
Im Rahmen einer Diät schrumpfen Fettzellen, werden aber nicht vollständig abgebaut. Bei der operativen Entfernung des Fettgewebes werden diese Stammzellen aus dem Gewebe heraus gelöst. Dabei verleiht der Chirurg dem Körper ein harmonisches Gesamtbild. Pro Sitzung sollten nicht mehr als fünf Liter Unterhautfettgewebe abgesaugt werden. Reicht dies nicht aus, wird die Reduktion auf mehrere Sitzungen verteilt.
Die Operation
Die Dauer einer Fettabsaugung hängt von der Menge der zu entfernenden Polster, der Narkoseart und der Operationstechnik ab. Eine Operation im Bereich von Hüften und Oberschenkeln dauert zwischen ein bis drei Stunden.
Vor dem Eingriff zeichnet der Operateur die Regionen an, an denen das Fett abgesaugt werden soll. Dann wird eine Lösung eingespritzt, die ein Anschwellen der Fettzellen bewirkt. Somit lässt sich das Fett später leichter absaugen. Zusätzlich werden an unauffälligen Stellen kleine Hauteinschnitte gesetzt. Über diese Einschnitte wird eine Kanüle eingeführt, die fächerförmig vor- und zurückgeschoben wird. Eine mit der Kanüle verbundene Vakuumpumpe saugt die gelösten Fettzellen ab. Zum Abschluss der Operation werden die Hautschnitte verschlossen und straff anliegende konfektionierte Kompressionsware angelegt. Diese sollte für etwa sechs Wochen getragen werden, um die Körperformung zu unterstützen.
Bei diesem Verfahren spricht man von einer Tumeszenztechnik. Der Name ist abgeleitet vom lateinischen Verb tumescere = anschwellen. Damit ist das Einspritzen der Lösung gemeint, die aus einem lokal wirksamem Betäubungsmittel, physiologischer Kochsalzlösung, Adrenalin und Natriumbicarbonat besteht. Diese Methode kann mit der im folgenden beschriebenen Rütteltechnik (Vibrationslipolyse) kombiniert werden.
Rütteltechnik (Vibrationslipolyse)
Bei dieser Methode kommen Vibrationskanülen zum Einsatz, die elektronisch gesteuert 80mal in der Sekunde hin und her schwingen und sich dabei Ihren Weg bahnen. Dies ist insbesondere in schwer abzusaugenden Regionen äußerst nützlich, beispielsweise im Gesäß- und Oberschenkel- oder bei Männern im Bauchbereich. Die Fettzellen lassen sich schonender aus dem Gewebe saugen, da mehr Bindegewebsstränge als bei der reinen Fettreduktion mit Kochsalzlösung (Tumeszenztechnik) erhalten bleiben. Außerdem strafft sich die Haut nach dem Eingriff besser.